Radialkolben - Verteilereinspritzpumpen werden für direkteinspritzende Hochleistungs-Dieselmotoren im Personenkraftwagen-, wie auch im leichten und mittleren Nutzfahrzeugbereich eingesetzt. Es können Zylinderleistungen von 25 KW pro Zylinder erreicht werden. Durch Ausnutzung der Druckschwingungen in den Einspritzleitungen lassen sich derzeit düsenseitige Spitzendrücke von bis zu 1750 bar realisieren. Diese hohen Einspritzdrücke sorgen für eine feine Zerstäubung des Dieselkraftstoffs und führen damit zu einer weitgehend vollständigen Verbrennung.
Der Einspritzdruck wird bei diesem nockengetriebenen System in Abhängigkeit der Motordrehzahl erzeugt, d.h. mit steigender Drehzahl erhöht sich der Druck linear.
In Verbindung mit einem elektronischen Steuergerät und einem Hochdruck-Magnetventil, der sog. EDC (Electronic Diesel Control), ermöglicht diese zeitgesteuerte Dieseleinspritztechnologie eine hohe Flexibilität zur Variation der Einspritzparameter. Damit lassen sich mehrere Einspritzungen in einem Einspritzzyklus ansteuern und somit vor der eigentlichen Haupteinspritzung (Main Injection) eine Voreinspritzung (Pilot Injection) ausführen. Das ermöglicht einen weicheren Verbrennungsablauf, der besonders beim Kaltstart eine wesentliche Verringerung des Motorgeräusches zur Folge hat.
Über eine Flügelzellenpumpe, welche in dem Gehäuse der Verteilereinspritzpumpe integriert ist, erfolgt die Förderung des Kraftstoffs vom Tank zur Pumpe. Die Hochdruckerzeugung übernimmt eine Radialkolbenpumpe mit Nockenring und zwei bis vier Radialkolben (je nach Bauart). Die Einspritzmenge wird über die Schließdauer des Hochdruckmagnetventils gesteuert, der Förderbeginn über den Schließzeitpunkt des Magnetventils festgelegt. Die Verstellung des Einspritz-zeitpunktes bezüglich des Kurbelwinkels des Motors übernimmt der integrierte Spritzversteller. Dieser wird über ein getaktetes Magnetventil verstellt.
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